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Wie läuft eine Mediation ab?

 

Eine erfolgreiche Mediation ist ein fortlaufender Prozess bestehend aus verschiedenen Phasen. Danach handelt es sich dennoch nicht um ein starres "Schema F", sondern vielmehr um eine bewährte Orientierungshilfe, um zu dem gewünschten Ziel, nämlich der konstruktiven Konfliktbewältigung, bis hin zum Entwickeln des gemeinsamen Konsens, zu gelangen.

 

Vorphase

1. Phase: Erstgespräch und Übersicht verschaffen

2. Phase: Themensammlung

3. Phase: Interessenfindung und Konfliktbearbeitung

4. Phase: Lösungsoptionen und -Entwicklung

5. Phase: Abschlussvereinbarung

Nachbegleitung und Umsetzungsphase

 

 

Schwerpunkte der einzelnen Phasen:

Vorphase

In der Vorphase wird zunächst ein Erstkontakt zum MediatorIN, meist von einer oder bereits allen Konfliktparteien, hergestellt. Dies kann telefonisch oder persönlich geschehen. In diesem Gespräch gilt es schwerwiegend herauszufinden, ob generell die Voraussetzungen für ein Mediationsverfahren gegeben sind und worin das Auftragsziel liegt.

Phase 1 - Erstgespräch und Übersicht verschaffen

Wichtig im Erstgespräch ist es, sich an den konkreten Konflikt heranzutasten. Dazu müssen Informationen gesammelt und der bisherige Stand der Dinge festgelegt werden. Danach gilt es die Erwartungen der jeweiligen Parteien zu klären. Um das Verständnis in die Mediation zu stärken, wird in dieser Phase die Rolle des MediatorsIN und das Verfahren inklusive seiner Prinzipien er- und geklärt.

Phase 2 - Themensammlung

In dieser Phase werden alle Themen gesammelt, die für die Konfliktbearbeitung von Bedeutung sind. Dazu werden Sachverhalte und Sichtweisen der einzelnen Beteiligten geschildert.

Phase 3 - Interessenfindung und Konfliktbearbeitung

Diese Phase stellt die Kernarbeit des Mediationsverfahrens dar. Es geht hierbei um die themenspezifische Konfliktbearbeitung, wobei sowohl rechtliche als auch ökonomische Aspekte eine Rolle spielen. Schwerpunkt dieser Phasenarbeit ist es, sich von den jeweiligen Positionen zu lösen und die wahren Interessen und Bedürfnisse dahinter zu erfassen. Durch das Aufdecken des wahren Ursprungs des Konfliktes, wird so der Grundstein für einen zukunftsorientierten Lösungsweg gelegt, was schließlich auch das Ziel einer erfolgreichen Mediation ist.

Phase 4 - Lösungsoptionen und -entwicklung

Bei der Suche einer geeigneten Lösung sollte hier die Quantität vor Qualität stehen. Es kommt nämlich zunächst einfach darauf an, nach dem Perspektivwechsel, der in Phase drei stattgefunden haben sollte, sich ein Sammelsurium für den interessengerechten Ausgleich des Ursprungskonfliktes zu generieren. Durch möglichst viele Lösungsvarianten kann dann im nächsten Schritt ein Vergleich erzielt werden, bei dem die Umsetzbarkeit, Wirtschaftlichkeit und auch Abgleichen mit den eigenen Interessen und Bedürfnissen Beachtung finden, um so einen gemeinsamen und für alle zufriedenstellenden Konsens zu finden. Dazu werden von den Beteiligten in einer Reihe von Verhandlungsarbeiten individuelle und ganzheitliche Bewertungsmaßstäbe entwickelt. Oftmals entsteht auf diese Weise ein ganze Palette von Teillösungen, die dann in ein ganzheitliches Lösungspaket mündet.

Phase 5 - Abschlussvereinbarung

Im letzten Schritt des Mediationsverfahrens werden alle Ergebnisse und Übereinkünfte für alle Parteien schriftlich festgehalten. Gegebenenfalls muss die Vereinbarung noch von Sachverständigen oder Rechtsanwälten auf ihre Umsetzung hin überprüft werden. Dennoch sollte die Aufgabe der Niederschrift von den Medianden selbst übernommen werden, um sich alle Maßnahmen nochmals ins Gedächtnis zu rufen und die gemeinsamen Lösungsfindung des Ursprungskonfliktes visuell zu untermauern. Abschließend wird diese Vereinbarung von allen Medianden und oftmals auch dem MediatorIN als Zeuge, unterzeichnet.

Nachbegleitung und Umsetzungsphase

In der Nachbegleitung wird im Rahmen eines Nachfolgetreffens eine Umsetzungskontrolle der getroffenen Vereinbarung durchgeführt und überprüft, ob diese den "Alltagsstresstest" erfolgreich überstanden hat, oder eventuell eine Nachbesserung stattfinden muss. Auf diese Weise sind die Parteien nach der Mediation nicht wieder auf sich allein gestellt, sondern werden für eine bestimmte Übergangszeit hinweg noch weiter begleitet und in ihrer zukunftsorientierten Entscheidung bestärkt.